Gäu-Quadrat
Der Raum zwischen den Städten Herrenberg, Rottenburg, Horb und Nagold, das so genannte Gäu-Quadrat, befindet sich seit der Verwaltungsreform 1972 in einer künstlichen Randlage. Hier treffen neben den vier Regierungsbezirksgrenzen (Stuttgart, Tübingen, Freiburg und Karlsruhe) auch die Grenzen der Regionen Stuttgart, Neckar-Alb, Nordschwarzwald und Schwarzwald-Baar-Heuberg zusammen. Des Weiteren wird der Raum durch Landkreis- und Gemeindegrenzen unterteilt. Unabhängig von den Verwaltungsgrenzen ist der Raum Oberes Gäu jedoch von gemeinsamen Problemlagen und Entwicklungschancen gekennzeichnet.
Mit dem Bau der Bundesautobahn A 81 im Jahr 1978 haben sich die Entwicklungschancen im Gäu-Quadrat erheblich verbessert. Durch den Bau der Autobahn entstanden Pendlerströme in den Verdichtungsraum Stuttgart. Es stiegen die Wohnansprüche der Bevölkerung; hinzu kam der Wandel der Sozialstruktur. Dadurch ist in diesem Raum eine überproportional starke Siedlungstätigkeit sowohl hinsichtlich des Wohnungsbaus als auch im Bereich Industrie und Gewerbe zu verzeichnen.
Dies war Anlass für die Gründung der Initiative "Entwicklungsquadrat Oberes Gäu" im Jahr 1997. Sie besteht aus Mitgliedern der 20 beteiligten Gemeinden mit zusammen etwa 200.000 Einwohnern. Es wurde das Ziel formuliert, über die Verwaltungsgrenzen hinweg Probleme gemeinsam anzugehen. Des Weiteren wurde eine eigenständige Entwicklung für das Gäu-Quadrat gefordert. Es sollten spürbare Verbesserungen der Lebensqualität geschaffen werden. Wichtigstes Anliegen war und ist der Erhalt und die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Im Rahmen einer Fallstudie des Instituts für Raumordnung- und Entwicklungsplanung der Universität Stuttgart wurden einige Entwicklungskonzepte zur Förderung der eigenständigen Entwicklung im Gäu-Quadrat erstellt. Die aufgestellten Lösungsvorschläge sollen als Impulse verstanden werden, in Zukunft die Probleme des Gäu-Quadrats gemeinsam anzugehen. Nur gemeinsam können die einzelnen Kommunen es schaffen, die vorhandenen Probleme bestmöglichst zu lösen.