AGORA
Das Kooperationsprojekt zur zukunftsfähigen und nachhaltigen Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebieten in der Region Neckar-Alb wird bis Dezember 2022 von der Europäischen Union im Projekt „AGORA“ (Advanced coGeneration Options for Reintegrating local Assets) gefördert. Grundlage hierfür ist das INTERREG „Danube Transnational Programme“, welches grenzübergreifende EU-Projekte entlang des Donauraums initiiert und die Zusammenarbeit und den Wissenstransfer europäischer Länder fördert. Unter der Koordination des verantwortlichen Antragstellers (Cluj-Napoca, Rumänien) werden im Projekt AGORA zehn weitere Projektpartner zusammenarbeiten und durch weitere wissenschaftlichen Partner begleitet. Aus Baden-Württemberg nimmt neben dem territorialen Projektpartner Regionalverband Neckar-Alb auch der Projektpartner PAKORA "Netzwerk für Stadt und Raum" als wissenschaftlicher Partner teil.
Das Projekt AGORA in der Region Neckar-Alb
Die Region Neckar-Alb ist eine starke Wirtschaftsregion mit traditionellen Betrieben und innovativen Unternehmen. Der Transformationsdruck auf die Industrie- und Gewerbegebiete und deren Entwicklung ist aktuell hoch, was mit zahlreichen Herausforderungen und Hemmnissen verbunden ist, jedoch auch Zukunftsperspektiven schafft. Das EU-Projekt AGORA bietet dem Regionalverband Neckar-Alb die Möglichkeit, Kommunen zu unterstützen, Gewerbe- und Industrieflächen weiterzuentwickeln und dabei Unternehmensstandorte zu sichern. Durch die regionale Zusammenarbeit und kooperative Verfahren sollen als Projektergebnis Entwicklungsstrategien entwickelt werden, um Gewerbe- und Industriegebiete in der Region Neckar-Alb zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten. Die heutige Planung soll Zukunftschancen ermöglichen und die Perspektiven der Industrie- und Gewerbegebiete mitberücksichtigen. Dabei sollen einerseits bestehende Gewerbegebiete revitalisiert, andererseits eine Konversionsfläche für ein neu entstehendes CO2 neutrales Gewerbegebiet beplant werden. Die Besonderheit des Projekts besteht darin, dass mit Bestandsinfrastruktur gearbeitet wird. Das heißt, es erfordert neben der planerischen Arbeit eine Zusammenarbeit mit Nutzern, Unternehmen, Beschäftigten und der Zivilgesellschaft. AGORA hat damit das Potenzial, die Region nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch und sozial stark und einzigartig zu machen.
Die Laufzeit des Projekts geht von Juli 2020 bis Dezember 2022 und wurde in insgesamt vier Arbeitspakete unterteilt.
Projektfortschritte von AGORA in der Region Neckar-Alb
Der Fokus von AGORA in der Region Neckar-Alb liegt auf der Revitalisierung und Erweiterung bestehender Gewerbegebiete sowie der gewerblichen Nachnutzung einer Konversionsfläche. Im Zuge des Projektes fanden bereits im Jahr 2020 Gespräche mit den Bürgermeistern, Wirtschaftsförderern und/oder Stadtplanern der Städte Metzingen, Meßstetten, Reutlingen, Mössingen und Rottenburg a. N. statt. In diesen wurden Stärken, Potenziale, Chancen und Schwächen in den Gewerbe- und Industriegebieten ermittelt und ausgewertet. Auf dieser Basis wurde die weitere Projektstruktur aufgebaut. Grundsätzlich sind daraus die folgenden zwei zentralen Themengebiete entstanden, mit denen sich das Projekt weiterhin befassen wird.
- Gewerbegebietsmanagement: Zentrale Ziele sind Qualitätsverbesserungen und die Modernisierung bestehender Gewerbe- und Industriegebiete. Dabei werden Aspekte wie die Kooperation mit Flächeneigentümern und Unternehmen, infrastrukturelle Verbesserungen, die allgemeine Akzeptanz gegenüber Gewerbegebieten sowie die Optimierung der Nutzungen behandelt.
- Ressourceneffizienz und Klimaneutralität in Gewerbe- und Industriegebieten: Ziel ist die Erarbeitung von städtebaulichen und technischen Anforderungen an die Planung sowie die Weiterentwicklung zu ressourceneffizienten und möglichst klimaneutralen Gewerbe- und Industriegebieten.
Aufgrund ihrer Repräsentativität wurden die Gewerbe- und Industriegebiete in den Städten Rottenburg a. N. und Metzingen, bzw. der Konversionsraum Alb in Meßstetten für die vertiefende Arbeit ausgewählt.
Für diese Standorte werden mögliche Maßnahmen beispielhaft entwickelt. Dabei wird eine hohe Partizipation von Verwaltung und Politik, Unternehmen, Forschungsinstituten und Zivilgesellschaft angestrebt. Die Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit sowie das kollektive Lernen stehen ebenfalls im Zentrum des Projekts.Als weitere Projektschritte werden pro Gebiet zwei weitere Aspekte behandelt. Einerseits wird eine Kommunikationsstrategie konzipiert, die dazu beitragen soll, die Nutzer der Gewerbe- und Industriegebiete sowie die Menschen vor Ort über aktuelle Themen im Kontext des Industrie- und Gewerbegebiets zu informieren. Ebenso sollen das Bewusstsein, der Informationsstand und die Akzeptanz gegenüber Gewerbe- und Industriegebiete verbessert werden; darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Kooperation und Beteiligung im Rahmen des Projekts. Andererseits wird die inhaltliche bzw. planerische Arbeit fortgesetzt. Eine umfangreiche Bestandsaufnahme hinsichtlich der ermittelten Indikatoren wird ausschlaggebend sein, um die Nachhaltigkeit der Gewerbe- und Industriegebiet der Region zu messen und dringende Handlungsbedarfe zu bestimmen.
Interreg AGORA – ein europäisches Projekt
AGORA ist ein transnationales EU-Projekt, welches das Ziel hat, rechtliche und politische Rahmenbedingungen in Europa zu verbessern und positive Entwicklungen auf Planungsebenen zu stärken. Dabei spielen neuartige Erweiterungen der öffentlichen Verwaltung eine zentrale Rolle. Dieses Projekt ermöglicht kommunalen und regionalen Akteuren, vorhandene lokale Potenziale zu erkennen und für die Weiterentwicklung der Städte und Gemeinden zu nutzen. Mithilfe von flexiblen, inklusiven und kreativen Steuerungsinstrumenten wird soziale Innovation auf Verwaltungsebene erzielt.Durch das Kombinieren von Top-Down- und Bottom-Up-Ansätzen können neuartige Gestaltungsweisen für die Stadtentwicklung kreiert werden und zur Anwendung kommen. Die Zusammenarbeit der öffentlichen Verwaltungen mit verschiedenen Akteuren vor Ort ist demnach entscheidend für den Erfolg des Projekts. Somit zielt AGORA darauf ab, substanzielle Veränderungen in den Prozessen und Abläufen von öffentlichen Verwaltungen auf lokaler Ebene zu schaffen und eine weitreichende Wirkung zu erzielen.
Zentral für dieses EU-Projekt sind die Übertragbarkeit der erzielten Ergebnisse sowie gegenseitiges Lernen, Wissens- und Pilottransfer.
AGORA steht für Advanced coGeneration Options for Reintegrating local Assets. Räumlich wird dieses Projekt im Donauraum durchgeführt. Es gibt insgesamt 10 territoriale Projektpartner, welche auf lokaler Ebene Pilotprojekte in einem der folgenden thematischen Cluster durchführen:
- Aufwertung ungenutzter öffentlicher Räume, offen und bebaut, als soziale, pädagogische und/oder kulturelle Dienstleistungszentren.
- Vermitteln zwischen leerstehenden Gewerbe-/Geschäftsflächen in der Stadt und potenziellen Nutzern.
- Wiederherstellung und wirtschaftliche Inwertsetzung von großflächigem, postindustriellem Erbe in privatem oder öffentlichem Besitz.
Insgesamt sind folgende Länder in dem Projekt vertreten:Deutschland, Italien, Belgien, Luxemburg, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Österreich, Bulgarien, Rumänien, Moldawien, Tschechien, Ungarn.
Links:
Ansprechperson
Annika Hiller
annika.hiller@rvna.de
(07473) 9509 27