IKENA – Ein zukunftsweisendes Projekt für die Region Neckar-Alb
Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
IKENA – Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept für die Region Neckar-Alb
„Energiesparen“ und „Klimaschutz“ sind für die Region Neckar-Alb von großer Bedeutung. Bereits im Jahr 1989 wurde mit Unterstützung der Europäischen Union vom Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung der Universität Stuttgart eine "Regionale Energie- undUmweltanalyse" erarbeitet und damit die Grundlage für eine Vielzahl von Studien und Konzeptionen in den folgenden Jahren gelegt.
Bei der Erstellung des Konzepts für IKENA wirkten die Klimaschutzagenturen der Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalbkreis sowie die Hochschulen Albstadt, Reutlingen und Rottenburg mit. Durch die Integration aller klimarelevanten Bereiche und aller relevanten regionalen Akteure wurde ein breiter Konsens über die Inhalte und die Prioritäten für die Umsetzung erreicht.
Für die Kommunen ergibt sich in der Bereitstellung von übergeordneten und umfassenden Daten die Möglichkeit, eigene kommunale Konzepte zu entwickeln und dabei individuelle Schwerpunkte zu setzen. Das IKENA wird daher kein Ersatz für kommunale Projekte sein, sondern vielmehr Hilfestellung bieten und Anreize für kommunale Konzepte erbringen. Der Regionalverband fördert und verstärkt somit das Bewusstsein für Energie- und Klimaschutz in der Region Neckar-Alb.
Das IKENA-Inhaltsverzeichnis (201,7 KiB) und den Endbericht (3,821 MiB) finden Sie hier.
Projektpartner bei IKENA
- Universität Stuttgart, Institut für Rationelle Energieanwendung IER
- Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg KEA
- BMU Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Energie, Naturschutz und Reaktorsicherheit
- Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
- Reutlingen Research Institute RRI
- Hochschule Albstadt-Sigmaringen
- KlimaschutzAgentur Landkreis Reutlingen
- Agentur für Klimaschutz Kreis Tübingen
- Energieagentur Zollernalb
Umsetzung in der Region: Abwasserwärmenutzung als regenerative Energie
Um das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzeptes Neckar-Alb – IKENA – in die Praxis zu übertragen, will der Regionalverband in Zusammenarbeit mit den Kommunen und den Abwasserzweckverbänden weitere Abwassernutzungskonzepte und -projekte in der Region initiieren.
Abwasser steckt voller Energie: Das Abwasser aus Haushalten und Gewerbe ist auch nach Abkühlung im Kanalnetz durchschnittlich um 2° bis 10° C wärmer als das umgebende Erdreich und das Grundwasser. Untersuchungen belegen, dass ca. 10 Prozent des Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasserbereitung über Wärmepumpen aus den Abwasserströmen in den Kanälen gewonnen werden könnten.
Die Erarbeitung von Nutzungskonzepten für die Energiequelle Abwasser ist lohnenswert. Die Abwasserwärmenutzung bietet viele Vorteile: kein zusätzlicher Flächenverbrauch, keine visuellen Beeinträchtigungen oder Lärmemissionen, günstige planungsrechtliche Rahmenbedingungen und eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit ist, bereits im Rahmen von Neubauten die Chancen für eine Abwasserwärmenutzung aufzugreifen.
In der Region Neckar-Alb gibt es bereits Planungen und Projekte (z. B. in Tübingen die „Aischbachschule“ und das Egeria-Areal, in Balingen die geplanten Eyach-Arkaden und in Reutlingen eine Grundlagenerhebung). Darüber hinaus gibt es noch viel Potenzial für weitere Untersuchungen.
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft unterstützt die Abwasserwärmenutzung durch fachspezifische Tagungen und Workshops. Am 25.11.2014 hat Herr Ernst A. Müller, Geschäftsführer vom Verein InfraWatt (www.infrawatt.ch) und unabhängiger Experte auf dem Gebiet der Abwasserwärmenutzung, als Gastreferent im Planungsausschuss die Chancen der Abwasserwärmenutzung aufgezeigt. Anschließend wurde dieser Vortrag - ergänzt um zwei weitere Fachvorträge aus der Praxis - mit den regionalen Experten der AG Energie, Vertretern von Stadtwerken und Abwasserzweckverbänden diskutiert und als äußerst lohnenswerte Zukunftsaufgabe gewertet.
Die Fachvorträge können Sie hier einsehen:
Ansprechpartner/-in:
Sachgebiet Verkehr und Energie